Google Analytics verstehen – so nutzt du die Berichte
Google Analytics ist das bekannteste kostenfreie Webanalyse-Tool. Auch wenn Deine Seite noch sehr klein ist, solltest Du regelmäßig einen Blick in die Statistiken werfen.
Für Einsteiger ist es häufig schwierig, in dem Dschungel der ganzen Möglichkeiten durchzublicken. In diesem Artikel gebe ich Dir einen Überblick über die einzelnen Berichte in Google Analytics.
Wichtig bei allen Bereichen: Wähle den entsprechenden Zeitraum aus, den Du analysieren möchtest und die Ansicht in Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren.
Überblick über die Berichte
Die Berichte findest Du in der linken Spalte. Bei Klick auf die fünf Hauptberichte Echtzeit, Zielgruppe, Akquisition, Verhalten und Conversion öffnen sich weitere untergeordnete Detail-Berichte.
1. Bericht: Echtzeit – Was passiert gerade auf Deiner Seite?
In diesem Bericht siehst Du, was in diesem Moment auf Deiner Seite passiert. Du kannst ihn z.B. nutzen, wenn Du einen Newsletter versendet hast und sehen willst, wie sich der Traffic auf Deiner Webseite dadurch verändert.
2. Bericht: Zielgruppe – Wer sind Deine Besucher?
Der Bericht Zielgruppe liefert Dir einen Überblick über Deine Webseitenbesucher. Du siehst, wie viele Nutzer insgesamt auf Deiner Seite waren und wie viele Unterseiten Deiner Webseite diese Nutzer aufgerufen haben. Du siehst außerdem wieviele Seiten pro Sitzung besucht wurden und wie hoch die Absprungrate auf der gesamten Seite ist, d.h. wieviele Besucher Deine Webseite sofort wieder verlassen.
Du erhältst außerdem Informationen über ihr Alter, ihr Geschlecht, ihr Herkunftsort, ihre Sprache und sogar ihre Interessen. Mit diesem Bericht kannst Du eine detaillierte Analyse Deiner Zielgruppe machen. Du kannst überprüfen ob auch die richtigen Personen auf Deine Seite kommen oder ob Du Deine Zielgruppe vielleicht anpassen musst.
3. Bericht: Akquisition – Von welchen Kanälen kommen Deine Besucher?
Dieser Bericht zeigt Dir woher, also über welche Kanäle Deine Besucher kommen.
1) Direct:
Prozentzahl/Anzahl der Nutzer, die durch Direkteingabe Deiner URL auf Deiner Seite gelandet sind, D.h. die kennen Dich also schon und kennen Deine Webadresse.
2) Referal:
Diese Nutzer sind über einen Link auf einer anderen Webseite zu Dir gekommen. Hier kannst Du bspw. sehen, welcher Deiner Gastartikel auf anderen Blogs besonders viele Nutzer zu Dir bringt und dann auf diesem Blog noch einen weiteren Gastartikel schreiben.
3) Organic Search:
Diese Nutzer sind über die organische Suche auf Deine Seite gekommen. Sie haben einen Suchbegriff bei Google eingegeben und haben auf ein Suchergebnis geklickt, welches zu Deiner Seite führte.
4) Paid Search:
Hier wird der Anteil der Nutzer ausgewiesen, der über Deine Google-Adwords-Kampagne gekommen ist.
5) Social:
Die Nutzer, die hier zugeordnet werden, sind über Social Media Netzwerke auf Deine Seite gekommen. Bei Klick auf den jeweiligen Kanal erhältst Du weitere detaillierte Informationen, z.B. über die einzelnen sozialen Netzwerke (Facebook, Instagram usw.) oder über die Keywords bei Google.
6) Other:
Weitere Kanäle wie z.B. über E-Mail oder Gutscheine.
4. Bericht: Verhalten – Welche Deiner Inhalte interessieren Deine Besucher?
Hier siehst Du welche Deiner Unterseiten am häufigsten und welche weniger häufig besucht werden. Diesen Bericht kannst Du dafür nutzen, um herauszufinden, welche Blogartikel für Deine Nutzer besonders interessant sind. Aus diesem Thema kannst Du dann weitere vertiefende oder ergänzende Blogartikel machen.
Du siehst hier außerdem, wie lange Deine Besucher im Durchschnitt auf Deiner Seite bleiben und Deine Artikel lesen. Und Du erhältst eine Übersicht über die häufigsten Ziel- und Ausstiegsseiten. Das heißt, auf welcher Seite kommen die Nutzer herein und wo verlassen sie Deine Seite wieder.
5. Bericht: Conversions – Erreichst Du mit Deiner Webseite Deine Ziele?
Die meisten Webseiten sind nicht mehr nur „Visitenkarten im Netz“, sondern verfolgen irgendein Ziel:
- Wenn Du einen eShop hast, ist Dein Ziel der Verkauf Deiner Produkte
- Wenn Du eine Dienstleistung anbietest ist Dein Ziel, die Kontaktaufnahme von Interessenten z.B. durch ein Kontaktformular.
- Wenn Du einen Newsletter hast, ist Dein Ziel möglichst viele Webseiten-Besucher in Newsletter-Abonnenten umzuwandeln.
Im Conversion-Bericht siehst Du:
- Welche Deiner Ziele wird besonders häufig erreicht? Beispiel: Newsletter-Anmeldungen oder Bestellungen
- Auf welchen Unterseiten werden diese erzielt? Beispiel: unter welchem Blogartikel it die Aufforderung zur Newsletter-Eintragung besonders wirksam?
- Welche einzelnen Schritte werden durchlaufen, bevor ein Ziel erreicht wird? Beispiel: Startseite → Blogartikel mit Newsletter-Anmeldeformular → Newsletter-Anmeldung
- Von welchen Seiten oder Kanälen kommen Besucher, die besonders oft zu Deinen Zielen führen?
Deine Ziele musst Du vorher definieren
Beispiel: Das Ziel „Newsletter-Anmeldung“ ist erreicht, wenn der Nutzer auf der finalen „Danke“-Seite gelandet ist.
Im Bereich „Verwaltung“ unter „Datenansicht“ und „Zielvorhaben“ kannst Du die sogenannte Zielvorhaben festlegen und die URL Deiner Danke-Seite eintragen.
Bei jedem Aufruf dieser Seite wird dann in Google-Analytics eine Conversion gezählt.
Du kannst außerdem jeder Conversion einen bestimmten Euro-Wert zuweisen. Dies ist bspw. sinnvoll, wenn Du jedem Kauf in Deinem eShop den durchschnittlichen Warenkorbwert zuweist.
Überprüfe Deine Ziele mit Google Analytics
Ich empfehle, Dir an jedem Monatsanfang ein wenig Zeit zu nehmen, um Deine Webseiten-Daten in Google-Analytics zu checken.
Auf welche Kennzahlen Du dabei besonders Wert legst, hängt natürlich ganz von Deinem Business ab. Wenn Du einen eShop hast, werden Dich Deine Verkäufe am meisten interessieren. Wenn Du hingegen einen Blog betreibst und Kooperationen mit Unternehmen eingehen willst, interessiert Dich die Steigerung Deiner Nutzeranzahl (Traffic).
Setze Dir Ziele (Anzahl an Nutzer pro Monat, Verkäufe pro Monat) und überprüfe jeden Monat ob Du auf dem richtigen Weg bist. Überlege Dir Strategien, wie Du Deine Ziele erreichst.
Deinen Traffic erhöhst Du z.B. über Postings auf Facebook oder mehr Gastartikel in anderen Blogs.
Deine Verkäufe pro Monat steigerst Du durch den Einsatz von Facebook-Anzeigen und Google-Anzeigen usw.
Denke an den Datenschutz
Google Analytics wird zwar häufig genutzt, dennoch herrscht eine jahrelange Debatte, wie und ob man das Tool wirklich datenschutzkonform einsetzen kann.
Bevor Du also Google Analytics in Deine Seite einbaust, solltest Du Dich mit dem Thema Datenschutz ausführlich auseinandersetzen und die vorgeschriebenen To-Dos erledigen.
So ist es z.B. notwendig einen Vertrag mit Google abzuschließen, die IP-Adressen Deiner Nutzer zu anonymisieren, Deine Datenschutzerklärung anzupassen und einen sogenannten Cookie-Hinweis auf Deine Seite zu integrieren.
Ausführliche Infos und den Link zum Google-Vertrag findest Du bei e-Recht24.de.
Nutzt Du Google Analytics?
Schreibe Deine Erfahrungen und Fragen gerne unten in die Kommentare!
Die Autorin
Anja Herting zeigt Unternehmerinnen mit Herz wie sie ihr Traumbusiness durch clevere Facebook-Kampagnen aufs nächste Level bringen. Hierbei unterstützt sie diese, die eigene authentische Stimme im Internet zu finden und sich selbst und ihre Produkte erfolgreich zu vermarkten – für mehr Sichtbarkeit, Kunden und Umsatz. Als zertifizierte Social Media Managerin greift sie dabei auf Strategien aus 13 Jahren Berufserfahrung im Online-Marketing und in der strategischen Kampagnenplanung zurück. Google Analytics ist ihr bevorzugtes Webanalyse-Tool.
Wenn Du mit Facebook-Anzeigen starten willst, kannst Du Dich hier für Ihren 5-tägigen kostenlosen Videokurs, die Facebook-Ads KINDERLEICHT Challenge anmelden.
Hallo Anja!
Feine Zusammenfassung! Mir wird bei Google Analytics immer wieder „Probieren Sie jetzt Google Data Studio aus“ angezeigt. Verwendest Du Data Studio, oder reicht es, wenn ich als erklärter „Nicht-Statistiktyp“ lediglich Google Analytics im Auge behalte? Danke vorab schon für die Info …
Lg, Doris
Hallo liebe Doris, vielen Dank für die Blumen. 🙂 In Google Data Studio kannst Du die Zahlen von vielen verschiedenen Datenquellen integrieren (z.B. Google Analytics, Google Adwords, Google Search Console, Youtube, eigene Datenbanken usw.) und hast dann alles auf einen Blick. Es funktioniert dann quasi wie viele verschiedene Excel-Tabellen. Das ist schon sehr nützlich.
Ich selbst nutze Data Studio noch nicht, das liegt aber daran, dass ich jetzt als Selbstständige mein eigener Boss bin und nur mir selbst die Zahlen reporte. 😉 Und da reicht es mir im Moment noch, direkt im Tool nachzuschauen. Allerdings hätte ich dieses Tool in meinem letzten Job als Online-Marketing-Managerin sicher gefeiert. Da hab ich nämlich die ganzen Zahlen monatlich in Excel eingetippt und Diagramme fürs Management erzeugt. (die automatisierten Analytics-Reportings konnten das nicht abbilden, was wir brauchten). Wenn es Dir Spaß macht, probier es doch ruhig mal aus.
Prima Zusammenfassung! Im Studium war mir alles, was mit Daten und Analyse zu tun hatte, ein Graus. Mittlerweile liebe ich es, mir die Statistiken anzusehen und so die Leser meines Blogs besser kennen zu lernen. Ich bin immer wieder überrascht, auf welchem Wege Leser zu mir finden und vor allem, welche Artikel sie gerne lesen (und das sind nicht zwingend die, die ich am besten finde ;)).
Danke für den Artikel und viele Grüße,
Sandra
Geht mir genauso Sandra! Ich liiieeeebe es meine Statistiken anzusehen. 🙂
Herzliche Grüsse
Claudia
Hallo Sandra, ehrlich gesagt, bin ich auch gar kein wirklicher Zahlentyp. Ich würd mich sogar eher als kreativer Chaot bezeichnen. 😀 Aber bei Statistiken, kommt mein Ingenieur-Vater durch. 🙂 Es ist sehr clever, dass Du Deine Statistiken dazu nutzt, Deine Blogleser besser kennen zu lernen. Lieben Gruß Anja
Guter Überblicks- und Einstiegsartikel zum Thema! Hab gleich mal in meine Analytics geschaut und gesehen, dass meine Suche offenbar nicht gemessen wird. Muss mal schauen, wie ich die integriere. Google Analytics ist auf jeden Fall ein spannendes Tool!
Viele Grüße
Claudia
Hallo Claudia, freut mich, dass Dir mein Artikel gefällt. Lieben Gruß Anja
Tolle Erklärung, liebe Anja. Ich tue mich mit den Statistiken noch etwas schwer und kenne meine Zahlen noch nicht so detailliert. Habe mir einfach noch nicht ausreichend Zeit dafür genommen, um es richtig zu lernen. Das habe ich mir jedoch für 2018 auf die Fahne geschrieben, um den Dunstschleier zu lichten. Da kommt dein Artikel genau zur rechten Zeit. Vielen Dank.
Herzliche Grüße aus Berlin
Roswitha
Hallo liebe Roswitha, die Kunst bei Analytics ist meiner Meinung nach, lediglich das wegzulassen, was Du nicht brauchst und Dich auf die wichtigen Dinge zu fokussieren. Es gibt unzählige Möglichkeiten, da verliert man gerne mal den Überblick. Frage Dich, was sind meine Ziele und welche Werte bilden diese Ziele ab. Und diese Werte überprüfst Du dann regelmäßig. Viel Spaß beim Dunstschleier lichten! 🙂 Lieben Gruß, Anja
Ganz großes Dankeschön für diese Hilfe.. ich schau da immer rein wie ein… na Du weißt schon..hjetzt wirds besser mit Deinem Artikel!