Hast Du schon mal nach einem bestimmten Instagram-Filter gesucht und es war einfach nicht der richtige dabei? Oder Du hast einen passenden Filter gefunden, aber hättest gerne eine Kleinigkeit daran geändert? Dann wird es Zeit, dass Du Dir Deinen eigenen, individuellen Instagram-Filter erstellst.
Aber zunächst einmal: Was sind Instagram-Filter eigentlich? Das sind visuelle Erweiterungen für Instagram-Stories. Stories werden im Gegensatz zu Beiträgen direkt in Instagram aufgenommen. Mit den Filtern werden zusätzlich zur Kamera-Aufnahme noch Bilder, Grafiken oder 3D-Modelle angezeigt. Diese zusätzlichen Elemente sind sofort bei der Aufnahme dabei und können im Nachhinein nicht verändert werden.
Bei den Filtern wird die reale Welt also mit virtuellen Elementen erweitert. Deshalb werden sie auch Augmented Reality Effekte genannt, was soviel wie “Erweiterte Realität” bedeutet. Keine Angst, falls das sehr kompliziert und technisch klingt: Du kannst auch nur mit Bildern arbeiten und die Gestaltung ähnlich wie bei einem Bildprogramm anlegen.
Wozu ist ein eigener Instagram-Filter gut?
Filter sind für alle Instagram-Nutzer:innen zugänglich. Wenn Du eine Story erstellst, kannst Du unten aus einem der vorgeschlagenen Filter auswählen. Wenn Du bis ganz nach rechts wischst, gibt es eine Suchmöglichkeit.
Den passenden Filter zu finden, ist aber manchmal gar nicht so leicht. Mit den Keywords findest Du relativ einfach einen Filter für spezielle Feiertage oder Ereignisse. Einen dezenten Rahmen in mintgrün zu finden ist dagegen schon schwieriger. Und dann ist evt. eine viel zu starke Retusche darauf, oder die gewünschte Retusche fehlt komplett. Daher ist es gut, wenn Du einen passenden Filter hast. Diesen kannst Du immer wieder nehmen und sparst Dir die Zeit zum Suchen.
Wenn Du Deinen Instagram-Filter selber erstellst, kannst Du natürlich Dein eigenes Branding verwenden. Du kannst genau die richtigen Farben, Muster und Formen einbauen und damit Deine Marke präsentieren. Du kannst es sehr auffällig machen, sodass eine Story mit diesem Filter sofort mit Dir in Verbindung gebracht wird. Oder Du legst es ein bisschen dezenter an, sodass auch andere Deinen Filter gerne verwenden. Wenn andere Personen Deinen Filter verwenden, wird ein Link zum Filter und und zu Deinem Profil angezeigt.
Neben dem Branding kannst Du mit einem Filter ein bisschen zusätzlichen Spass reinbringen. Du kannst Dir Filter für Feiertage oder spezielle Ereignisse zulegen und Deine Follower aufrufen, den Filter selbst zu verwenden. Du kannst auch kleine Spiele wie z.B. Quizzes anbieten.
Instagram-Filter sind nicht nur auf die Verwendung in Stories beschränkt. Bei Live-Videos kannst Du vor Beginn einen Filter auswählen. Mit einem guten Filter sieht das Video professioneller aus und Du fühlst Dich damit etwas wohler. Auch bei den derzeit angesagten Reels sind Filter möglich. Und sogar auf Facebook kannst Du Filter einsetzen.
Wie bei vielen Formaten ist es auch für Instagram-Filter wichtig, eine gute Community für mehr Interaktion zu haben. Diese 10 Tipps helfen Dir, mehr Follower auf Instagram aufzubauen.
Welche Arten von Instagram-Filter eignen sich gut?
Instagram Filter bieten viele Möglichkeiten im Bereich 3D-Grafik und Augmented Reality. Theoretisch könntest Du damit ein komplettes 3D-Spiel erstellen. Für Unternehmer:innen sind aber andere Anwendungen sinnvoller.
2D Elemente
Als Unternehmer:in hast Du wahrscheinlich bestimmte Grafiken, Farben und Formen für Dein Branding. Diese kannst Du auch in den Instagram-Filtern verwenden. Es gibt spezielle 2D-Elemente, die als Overlay über dem Video angezeigt werden. Das können normale Bilder sein oder auch Animationen in Form von Bildsequenzen oder GIFs.
Besonders für Live-Videos finde ich einen schönen Rahmen über das gesamte Bild sehr gut.
Für Stories und Reels sind vorgefertigte Platzhalter für Texte sinnvoll. Das sind z.B. färbige Flächen die über dem Video angezeigt werden. Darauf kannst Du Texte ganz einfach platzieren, ohne jedes Mal Textfarbe oder Hintergrund anzupassen.
Ein wichtige Einschränkung solltest Du unbedingt beachten: Facebook akzeptiert keine Filter mit Text oder Logos in den 2D-Elementen.
Farb- und Bildeffekte
Meine zweite Empfehlung für das Branding sind Farbfilter. Diese funktionieren genau wie normale Fotofilter und geben den Bildern und Videos einen eigenen Stil. Wenn Du also in Deinen Feed-Beiträgen einen bestimmten Farbfilter anwendest, kannst Du diesen auch in Deinen Stories verwenden. Der Farbfilter ist gut mit den 2D-Elementen kombinierbar.Neben den Farbanpassungen sind auch andere Bildeffekte wie z.B. Kontrast oder Helligkeit möglich. Einige ausgefallene Effekte, wie z.B. Glitch-Effekte, sind über Templates oder spezielle Module einfach verwendbar.
Face Tracking
Wenn Du etwas experimentierfreudiger bist, kannst Du einen Face Filter erstellen. Mittels Face Tracking wird die genaue Position von Gesichtern im Bild ermittelt. Damit kannst Du Inhalte relativ zum Gesicht anzeigen, also zum Beispiel eine Krone auf Deinem Kopf.
Es geht aber noch detaillierter. Nicht nur die Position des Gesichtes, sondern auch Augen, Nase und Mund werden ermittelt. Damit stehen virtuellen Tattoos, Make-Up oder Schmuck nichts mehr im Wege.
Wenn Du das Face Tracking verwendest, sind auch Text und Logos erlaubt.
Wie macht man einen Filter?
Für Instagram- und Facebook-Filter gibt es ein spezielles Programm namens Spark AR, welches kostenlos von Facebook zur Verfügung gestellt wird. Lass Dich am Anfang nicht von dem umfangreichen User Interface abschrecken. Verwende stattdessen eine einfache Anleitung für Deinen ersten Filter.
Tipps für den Anfang
Die Templates von Spark AR eignen sich sehr gut, um das Programm kennenzulernen. Sie befinden sich auf der Startseite und können anhand der Schritt-für-Schritt-Anleitungen angepasst werden.
Das Template Post-Processing Filter ist sehr gut für den Anfang geeignet. Es bietet viele verschiedene Bildeffekte, die einfach über ein User Interface kombinierbar sind.
Wenn Du Bilder für die Gestaltung verwendest, wechsle auf die 2D-Ansicht. Dann lassen sich die Elemente direkt im Hauptfenster verschieben und skalieren.
Veröffentlichung
Wenn Du mit Deinem Filter zufrieden bist, kannst Du ihn für Instagram und/oder Facebook veröffentlichen. Für die Veröffentlichung benötigst Du einen Namen, ein Icon und ein Demovideo. Das Demovideo kannst Du über den Testlink direkt in Instagram aufnehmen. Damit zeigst Du anderen Personen auf Instagram, wie der Filter aussieht.
Die Richtlinien von Facebook solltest Du unbedingt beachten, damit der Filter nicht abgelehnt wird. Die Überprüfung kann bis zu 5 Tage dauern, aber bei einfachen Filtern erhältst Du normalerweise nach 1-2 Stunden die Freigabe.
Die Autorin
Irene Reisner-Kollmann hat über 15 Jahre Erfahrung mit Computergrafik und Mixed Reality. Sie unterstützt Unternehmer:innen bei der technischen Umsetzung von spannenden Grafiken und Animationen, Social Media Effekten und 3D-Anwendungen.